FIFA 14 - Review

FIFA 14

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Review
PS3
21
Den "Alle Jahre wieder!" - Spruch schenken wir uns heute mal. Aus mehreren Gründen, denn zum Einen ist es langsam abgedroschen und sind wir ehrlich, diejenigen die sich daran aufreiben, dass ein Spiel jährlich zum Vollpreis neu aufgelegt wird, kaufen es sowieso nicht. Die Zielgruppe, welche aber auf die Neuauflage so sehr wartet, dass die Tage zum Release herunter gezählt werden interessiert nur eins: Was gibt es Neues? Nun, das neueste Kind der FIFA-Reihe steht in diesem Jahr unter einen ganz besonderen Stern, denn aufgrund des bevorstehenden Generationenwechsels der großen Konsolen von Microsoft und Sony, entschied sich EA Sports unterschiedliche Versionen von FIFA 14 zu entwickeln. Der Hauptaugenmerk liegt hier auf die neue Ignite-Engine, welche speziell für die XBox One und Playstation 4 entwickelt wurde und in allen großen Sportmarken (NHL, Madden, UFC) zum Einsatz kommen wird. Diese neuartige Engine ermöglicht es den Entwicklern nun für alle Sporttitel eine gleiche Grundlagenbasis an Technologie und Grafikanimationen zu schaffen. Damit werden physikalische Technologien leichter transferierbar sein und somit ein größtmögliches Repertoire an Features geschaffen. Um diesen Neustart zu gewährleisten nutzt man nun den Sprung auf die neuen Konsolen, doch EA Sports muss natürlich den jetzt noch aktuellen Konsolenmarkt bedienen und verzichtet hier auf die neue Engine. Das bedeutet also, dass die FIFA Fans sich noch mit der alten Technologie zufrieden geben muss. Allerdings heißt das nicht, dass hier Brötchen von gestern auf uns warten.

Jährliche Frischzellenkur

 
 
 
Bereits nach dem Einlegen der neuen Scheibe bekommen wir frischen Wind ins Gesicht, wenn wir uns das neue Hauptmenü betrachten. Eine kachelartige Menüführung wartet auf den Spieler und für den ersten Moment wirkt alles ein wenig gewöhnungsbedürftig. Nach kurzem Einarbeiten stellen wir aber fest, dass alle häufig gewählten Optionen bereits im Startbereich abgelegt wurden. EA Sports hat diesmal die Menüs weniger nach einem Ordnersystem angelegt, sondern eine Favoritenbasis gewählt. Der Zugriff auf Ranglistenmatches, Ultimate Team, Training, Karriere und Schnelle Spiele ist nun praktisch auf einer Oberfläche eingerichtet. Wie bereits erwähnt, es ist gewöhnungsbedürftig, aber praktikabel.
Doch starten wir nun ins wichtigste aller Themen. Wie spielt sich das neue FIFA gegenüber dem Vorgänger? Die Antwort ist recht unspektakulär: "Es gibt nur minimale Veränderungen." Nach längerem Testen verhärtet sich der erste Eindruck. Der Fortschritt wie er noch im letzten Jahr stattfand ist dieses Mal geringer ausgefallen. Der berüchtigte "First Touch" (die Ballkontrolle bei der Annahme) ist nun nicht mehr nur über den rechten Analogstick zu bewerkstelligen, ohne dabei auch den R2 Button mit einzubeziehen. Standardsituationen sind jetzt gefährlicher, denn die Angreifer verfügen nun über mehr Macht im Luftkampf. Das liegt daran, dass Stürmer mit mehr Zug in den hohen Pass laufen und desweiteren auch viel präziser einnicken. Das wirkt auf Dauer seltsam anmutend und hat wenig mit guten Skill zu tun, wenn die Abwehrspieler teilnahmslos dem Torschützen bei der Arbeit zuschauen und nicht verteidigen. Auch diese erhöhte Präzision, selbst bei schwächeren Spielern ist eigenartig. Eckbälle mutieren so schon fast zur Torgarantie und das ist ärgerlich und kaum zu verteidigen. Wirklich gut verbessert wurde das Laufverhalten und die Antizipation der Stürmer. Diese ziehen nun endlich ihren Sprint durch und ermöglichen so längere Laufpässe und besseres Timing beim Umgehen des Abseits. Mit gutem Auge und Gefühl können so unglaubliche Flachpässe in den freien Raum gespielt werden, die schnellen Stürmern viel Freiheit ermöglichen. Das gibt dem Antritt mehr Bedeutung, welcher sich nun auch besser bemerkbar macht.

Detailfragen

Abgesehen von der Neustrukturierung der Menüführung finden wir aber praktisch keine wirklich neuen Spieloptionen. Das klingt jetzt aber negativer als es ist, denn in FIFA haben wir unglaublich viele Gründe auf den Rasen geführt zu werden. Alleine der fantastische Trainingsmodus mit seinem umfangreichen Übungsaufgaben lädt stets zum schnell mal Ausprobieren ein.
Mit Ultimate Team hat EA Sports seit Jahren das Hauptlos gezogen. Kein Wunder, denn dieser Spielmodus spricht die Sammler und Jäger unter uns an. Durch die in dieser FIFA-Ausgabe überarbeiteten Teamchemie entsteht eine ganz neue Herangehensweise für das Zusammenstellen seiner "Ultimate Eleven". Teamchemie stellt einen Faktor dar, der durch das Zusammenstellen von Spielern gleicher Nationen, gleicher Teams oder Ligen, sowie beim Einsatz auf ihre vorgesehene Positionen verbesserte Werte erhalten. Neu hinzu kommt nun ein Loyalitätsbonus für Spieler die schon mehrere Spiele für dein Team gemacht haben. Die weitaus bessere Neuerung ist aber Verbrauchsobjekte mit denen ihr den Stil eures Spielers verändern könnt. Das bedeutet ihr könnt zum Beispiel einen Angreifer ganz spezifisch zum Torjäger ausbilden, indem ihr seine Kopfball- und Schussqualitäten verbessert. Einen Verteidiger mit erhöhten Verteidigungs- und Dribbelwerten können beinharte Zweikämpfer werden. Der Clou an diesem neuen System ist, dass die Wertsteigerungen im Zusammenhang mit der aktuellen Teamchemie stehen. Um so höher dieser Wert ist, desto besser sind die Wertsteigerungen. Praktisch bedeutet dies, dass nun noch mehr Varianten verschiedener Spieler zur Verfügung stehen, was wiederum einen florierenden Handelsmarkt bedeutet.
Leider kann der Karrieremodus nicht mit gleichwertigen Innovationen aufwarten. Das ist schade, denn dieser Modus hätte es langsam wirklich nötig. Mehr als ein wenig E-Mail Verkehr zwischen dem Spieler-Pro und den Betreuern, sowie Saisonziele die erfüllt werden müssen sind hier nicht zu finden. Die News wiederholen sich und bieten wenig Neues gegenüber dem letzten Jahr. Einzig die Aufgabenmappe für die Weiterentwicklung des Pros regt zum Spielen der Karriere an. Übrigens sind Offline-Pros und Online-Pros nun getrennt und müssen separat weiterentwickelt werden.
Der Managermodus legt nun mehr Augenmerk auf das Scouten neuer Spieler. Dieser Prozess gestaltet sich nun herausfordernder, weil die Werte der ungescouteter Spieler nicht aufgedeckt sind und nur mit spezifischen Beobachten aufdecken lassen. Auch die Verhandlungen mit den Spielern gestaltet sich als komplizierter, da Angebote nun häufiger ausgeschlagen werden.
Eine der wenigen neuen Spieloptionen ist der von vielen eingefleischten Online-Zocker Fans geforderte 2vs2 Koop Multiplayer. Hier wird ähnlich wie in Pro Clubs oder Ranglistenspielen durch ein Ligensystem mit Auf- und Abstieg gespielt. Leider enden hier auch schon die Neuerungen.
Wirklich glänzen kann FIFA 14 mit ihren inzwischen sehr stabil laufenden Servern. Die Suche nach Gegner ist zügig abgeschlossen und Lags, Hänger oder Abbrüche sind äußerst selten. Die Zeiten wie noch vor 3 Jahren indem FIFA in den ersten Wochen nach dem Release online nicht zu genießen waren, gehören endlich der Vergangenheit an. Es geht doch EA!

Emotional

Grafisch müssen wir schon genauer hinschauen um wirkliche Neuerungen zu sehen. Die Stärken und Schwächen bleiben unverändert. Die Modelle sind weiterhin auf hohem Niveau modelliert, die Bewegungsabläufe wirken bis auf das seltsam anmutende Tippeln beim Traben realistisch umgesetzt. Zuschauer und Rasen haben wie immer keinen Schönheitswettbewerb gewonnen und leiden weiterhin an karger Ausstattung. Gerade das Publikum wirkt wieder sehr geordnet und es fehlt an der Atmosphäre auf den Rängen um maximales Fußballfeeling zu vermitteln. An diesem Punkt wird sich wohl auch auf langer Sicht nichts ändern, denn die FIFA achtet auf ihren sauberen Fußball, indem Bengalos, Ultras und Choreos nicht gern gesehen sind. EA wird sich aus lizenztechnischen Gründen auch weiterhin daran halten, sodass wir auch weiterhin keinen "echten" Fußball mit Schwalben und Fehlentscheidungen erleben, die aber viel Fußballemotion transportieren. Was die Lizenzen angeht können wir wie gewohnt auf das fast volle Programm zurückgreifen. Bis auf diverse Nationalmannschaften und Europaligen bekommen wir hier wieder alles geliefert. Viele internationale Ligen mit allen Spielern, die von EA Sports mit regelmäßigen Updates aktualisiert werden, lassen praktisch keine Kritik zu. Wenn doch etwas fehlt, lassen sie Teams und Turniere schnell mit dem Editor erstellen oder bereits Erstellte downloaden.
 
 

Positiv:

- neues praktikables Hauptmenü
- Unmengen an Spieloptionen offline und online
- Stürmer KI intelligenter bei Pässen in den Lauf
- sehr gute Verbesserung des Chemiebonus-Systems in UT
- umfangreicheres Scoutingsystem in der Manager-Karriere
- endlich 2vs2 Online-Koop
- sehr stabiles Online-Gaming ohne Abbrüche und Lags

Negativ:

- kaum grafische Änderungen zum Vorgänger
- Kopfballtore fallen zu häufig nach Ecken
- Spieler-Karrieremodus erneut eintönig und wiederholend
- weiterhin zu sauberer Fußball (keine Fehlentscheidungen, etc.)
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
KingK
Um wieder einmal die Religionsfrage vorweg zu nehmen: FIFA 14 bleibt unserer Meinung nach stärker als sein Konkurrent aus dem Hause Konami. Die Gründe liegen klar auf der Hand: FIFA positioniert sich weiterhin grafisch stärker und auch in Sachen Präsentation werden keine halben Sachen gemacht. Die große Menge an Spieloptionen ist wieder umfangreich und hält den Zocker ein weiteres aufregendes Jahr, auch dank guten Netzcode, bei der Stange. Allerdings befinden wir uns mit FIFA 14 auf einer sich nur noch langsam ausdehnenden Ellipse. Durften wir im letzten Jahr mit dem Vorgänger noch einen wesentlicheren Fortschritt vermelden, bewegt sich FIFA 14 nun wieder weniger schnell in neue Richtungen. Doch das kann man entschuldigen, vorausgesetzt FIFA 14 setzt mit der neuen "Ignite-Engine" die versprochenen neuen Maßstäbe. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Dem FIFA-Wiederholungstäter sei auch in diesem Jahr die Neuauflage uneingeschränkt empfohlen. Alle anderen Spieler die Warten können und die neue Konsolengeneration zum Release einläuten wollen, sollten sich noch ein paar Wochen gedulden.

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