Battlefield 4 - Review

Battlefield 4

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Review
PS3
21
Nach dem letztjährigen Flop der "Medal of Honor" - Serie, muss sich Electronic Arts am eigenen Schopfe packen und dem Ego-Shooter Genre neuen Wind unter den Flügeln verleihen. Das gelingt natürlich am Besten indem man sein wohl bestes Pferd auf die Bahn schickt: Battlefield. Mit dem nun schon vierten Teil der Serie wollen wir zum Einstieg mal kurz einen Blick zurück werfen. Battlefield ist wohl die Serie, die in Sachen Gameplay bei Egoshootern die meiste Innovation hervorbrachte. Mit Battlefield 1942 führten die Entwickler das sogenannte Ticketsystem ein. Eine echt bahnbrechende Sache, denn beide Teams beginnen mit dem gleichen Kontingent und verlieren diese Tickets durch Respawn oder verlorene strategische Punkte auf dem Schlachtfeld. Dieses Konzept hat sich nicht nur bis heute durchgesetzt, es gilt auch als eine der beliebtesten Spielmodi. Doch nicht nur deswegen erfreut sich Battlefield einer so großen Fangemeinde. Inzwischen hat sich die Serie auch durch umfangreichen Content und messerscharfer Grafik auf den Thron der Ego-Shooter gesetzt. Nach zwei Jahren Pause hat Electronic Arts nun eine Fortsetzung in die Verkaufsläden geworfen und dieser Teil steht aufgrund des Generationenwechsels der Konsolen unter einen ganz besonderen Stern. Wie viele andere Publisher auch will EA auf zwei Weidegründen grasen und platziert zunächst auf der Playstation 3 eine Version und zieht in einem Monat mit einer qualitativ hochwertigeren Variante auf der Playstation 4 nach. Da sich nun leider nur ein erlauchter Kreis die neue Konsole leisten kann und will, werden viele Fans der Reihe noch auf die minderwertigere Version zurückgreifen. Doch auf wie viel müssen wir verzichten? Wie weit wird sich die Playstation 3 - Fassung von der Playstation 4 entfernen? Riskieren wir doch mal einen Blick drauf.
 

Große Oper

Grundsätzlich ist es klar was uns in einem Ego-Shooter vom Format Battlefield erwartet. Eine bombastische Multiplayer Ebene mit einer laschen Einzelspieler-Kampagne. Doch überraschenderweise wartet Entwickler DICE dieses Jahr mit ein wenig mehr Kreativität auf, was den Singleplayer angeht. Wir befinden uns in Aserbaidschan, genauer gesagt in der Hauptstadt Baku. Während wir zu den Klängen eines 80er Jahre Pop-Songs langsam mit einem Geländewagen in den Fluten des Meeres versinken, hören wir unsere mit anwesenden Kameraden hektisch schreien. Rückblende. Während eines heftigen Gebäudekampfes versucht sich dein Squad zum Abtransportpunkt durchgeschlagen und wird dabei unter heftiges Kreuzfeuer der dort anwesenden russischen Spezialeinheiten genommen. Als das Team die Stelle erreicht wird unglücklicherweise der dort wartende Helikopter abgeschossen und das komplette Gebäude auf dem dieser landen wollte zerlegt. Nachdem sich das Team in den Ruinen wieder gesammelt hat, muss kurzzeitig einem Mitglied ein Bein amputiert werden, da dieser vom Schutt begraben wurde. Mit einem Geländewagen geht dann die Flucht weiter und am Ende landet der Trupp samt Jeep im Meer, was uns wieder zu der Eingangsszene zurückführt. Ihr seht, was die Action in der Einzelspielerkampagne angeht herrscht hier mal wieder der ganz normale Wahnsinn. Ein gescriptetes Event jagt das Nächste und ohne die Chance Luft zu holen rollen Unmengen an Feinden über den Spieler her. Und dieses Chaos setzt sich fort. Die wenigen ruhigen Phasen finden meist zu Beginn eines Szenarios statt und wirken dann schon fast langweilig, obwohl es genau diese Abschnitte sind, die am Meisten zur Story beitragen. Die Geschichte selbst ist fast schon wieder so voller Klischees gepackt, dass man gar nicht wirklich den Drang verspürt sich nach einer Spielpause erneut heran zu machen. Die Charaktere sind wenig prägend und der Handlungsrahmen wirkt äußerst vorhersehbar. Das Verhalten eurer KI-Teamkollegen kann nun durch gezielte Befehle beeinflusst werden, wobei diese sich ähnlich wie die Gegner nicht immer taktisch klug verhalten. Allerdings sind sie in der Lage ihre Umgebung zu nutzen und der Gegner ist schlau genug zu wissen, dass Deckungen auch weggeschoßen werden können.
Während die Russen im späteren Verlauf keine große Rolle als Gegner spielen, wird hier der neue Feind aufgebaut: Die Chinesen. Damit stellt man einen guten Bezug zum Umfang des Multiplayers her und nicht nur das. Der Einzelspieler ist nicht nur aufgrund des Equipments mit dem Multiplayer verschweißt, auch die dort gewonnenen Erfahrungspunkte werden mit auf das Konto des Multiplayer-Soldaten gerechnet. Alleine das ist eine Motivation sich durch die zwar kurzweilige, aber öde Kampagne zu arbeiten.
 
Doch genug mit dem Einzelspieler. Konzentrieren wir uns auf das, was Battlefield seit jeher ausgemacht hat: Den Multiplayer. Hier hat DICE ein ganz neuen Spielmodus erschaffen, der sich bereits jetzt großer Beliebtheit erfreut. Der Commander-Modus ist mehr oder weniger eine interaktive Möglichkeit in das Schlachtgeschehen einzugreifen, ohne dabei einen Soldat spielen zu müssen. Über diesen Modus erhält der Spieler einen Überblick auf das Geschehen der gesamten Karte und kann für sein Team feindliche Soldaten markieren, oder Squads auf bestimmte strategische Punkte dirigieren. Außerdem kann er mit Drohnen in das Spiel eingreifen, sowie Ressourcen wie zum Beispiel Panzer platzieren oder Raketen abschießen. Das Alles lässt sich auch über ein Tablet von unterwegs aus bedienen. Eine echt innovative Sache, die zeigt, dass Gameplay auch über seine Grenzen hinaus gehen kann. Zwei neue Spielmodi dürfen wir nun auch begrüßen, wobei echte Shooter-Kenner feststellen werden, dass diese nicht wirklich neu sind. Mit "Obliteration" und "Defuse" weht ein Hauch Counterstrike in dieses Spiel, denn hier geht es um Bomben legen, beziehungsweise Bomben entschärfen, ganz im Sinne des alten PC-Klassikers. Auf jeden Fall sind diese beiden Neulinge eine gute Abwechslung zu den beliebten "Rush" und "Domination" - Optionen. Als weitere Neuerung gibt es nun die Möglichkeit Messerattacken abzuwehren und sogar den Spieß umdrehen zu können. Was das restliche Spielekonzept angeht, übernimmt Battlefield praktisch alles das was auch schon die Vorgänger so stark gemacht hat. Neben einer präzisen Steuerung, die sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase schnell verinnerlichen lässt überzeugt das Gameplay wieder durch seine unglaubliche Rasanz, zu Land, Luft und Wasser. Aufgrund der vielfältigen Kriegsmaschinerie auf einigen Maps wird einem Spieler nie wirklich langweilig. Mit den USA, Russland, sowie dem Neuling China stehen dem Spieler jetzt drei Fraktionen zur Verfügung. Die Möglichkeit sich individuell auf eine der Soldatenklassen oder den Fahrzeugen zu spezialisieren, um dort mehr Waffen- und Ausrüstungsoptionen freischalten zu können, macht Battlefield zu einem Langzeitmotivator vom Allerfeinsten. Der Umfang ist gigantisch und das Sammeln von Erfahrung treibt den Spieler stetig an.
 

Der Nebel des Krieges

Battlefield ist nicht nur in Sachen Gameplay ein Vorreiter des Shooter-Genres, sondern auch im Bereich Grafik stets eine Referenz. Gerade der PC-Bereich ist immer wieder ein getriebener Markt wenn ein neues Battlefield erscheint, dass neue Maßstäbe in Sachen Grafik setzt. Das die ausklingende Generation nun langsam nicht mehr Schritt halten kann, zeichnet sich hier besonders ab. DICE hat die Maps gegenüber der PC Fassung deutlich verkleinern müssen. Aber auch grafische Abstriche mussten gemacht werden, die teils drastisch ausfielen. In fast allen Bereichen wurden Einschränkungen vorgenommen. So wurde die Framerate gesenkt und eine niedrige Texturauflösung gewählt. Besonders bei Objektdetails fallen Mängel auf. Man schaut schon sehr neidisch auf die PC-Fraktion, wenn wir Battlefield 4 auf der PS3 zocken. Natürlich war zu erwarten, dass es Abstriche gibt, doch das diese so drastisch ausfallen überrascht dann doch ein wenig. Zumindest das atemberaubende "Levolution" - Feature wurde noch mit rüber gerettet. Hierunter ist zu verstehen, dass die Spieler Maps durch ihre Ballerei verändern können. Zum Beispiel kann ein Staudamm gesprengt werden, welcher dann die Map unter Wasser setzt. Oder es stürzt ein gewaltiges Hochhaus ein, dass ein Schneise schlägt. Der Anblick ist auch trotz grafischer Einbußen immer noch sehr imposant.
Obwohl im grafischen Bereich ein Menge fehlt, so können wir uns doch noch darauf verlassen, dass der Spieler ordentlich etwas auf die Ohren bekommt. Auch in Battlefield 4 bleibt das nicht aus und das Kriegschaos wird in all seinen Facetten direkt durch die Boxen transferiert. Genau das ist es was den Puls des Spielers richtig nach oben treibt und verdammt viel Atmosphäre erzeugt. Wer keine Soundanlage besitzt, dem sei genau jetzt eine Solche empfohlen. Denn nur damit kann dieses Spiel sich er richtig entfalten.
 
 
Nachtrag zur PS4-Fassung:
 
Battlefield 4 macht auf der PS4 eine überaus gute Figur. Die Grafik sieht sehr sehr gut aus und kommt verdächtig nah an die PC-Fassung. Als Konsolenspieler fühlt man sich mit Battlefield 4 zum ersten Mal nicht mehr im Hintertreffen zu den PC-Fassungen, die in den letzten Jahren immer besser ausgesehen haben. Unsere Kritiken in Bezug auf die Grafik für die PS3-Fassung gelten für die PS4-Version nicht mehr. Die Auflösung ist höher, die Framerate in der Kampagne scheint bei 60fps zu liegen und auch die Texturen sind in einer hohen Auflösung ins Spiel integriert worden, so dass man braunen Texturmatsch lange mit der Lupe suchen kann.
Die Grafik kann auf der PS4 volle 5 Sterne für sich einheimsen.
 
 

Positiv:

- innovativer Commander-Modus
- präzise Steuerung
- unglaubliche Langzeitmotivation durch freizuspielenden Umfang
- Klassen- und Fahrzeugspezialisierung
- mit "Levolution" gelingen beeindruckende Momente
- Bombastsound spült die Ohren weg

Negativ:

- Einzelspielerkampagne kann erneut nicht hervorstechen
- starke grafische Abstriche in dieser Fassung
- kleinere Maps als in der PC-Version
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
KingK
Wer Ego-Shooter mag kommt an Battlefield 4 nicht vorbei. Ein echtes Brett in Sachen Umfang und Support. Bereits jetzt schon sind fünf Erweiterungen angekündigt worden, welche die Spieler mit Map-Packs bei Laune halten werden. Wer bereits zum Release beim Premium-Pack zugeschlagen hat, bekommt diese kostenlos. DICE weiß was Battlefield stets stark gemacht hat und weicht zurecht auch keinen Millimeter davon ab. Der Multiplayer ist und bleibt das Steckenpferd dieses Spiels und daran ändert sich auch in dieser Fassung nichts. Die Kampagne ist zwar bemüht mit viel Adrenalin und hohem Tempo dem Spieler bei Laune zu halten, versagt aber wieder am tristen Geschehen der Story. Nur die Verknüpfung mit dem Multiplayer durch Kumulation der Erfahrungspunkte bringt hier ein wenig Motivation rein. Der Commander-Modus und die zwei neuen Spielmodis hingegen kommen gut an und sind zukünftig wohl ein fester Bestandteil der Serie. Allerdings leidet die PS3-Fassung stark am hohen grafischen Niveau des PC-Standards und so mussten eine Menge Abstriche gemacht werden. Das DICE den PS3 Besitzern ein tolles Nachkaufangebot für die PS4-Version unterbreitet, ist wohl das einzige Argument für den Kauf dieser Ausgabe. Wer auf die Next-Gen Fassung warten kann sollte es tun, um in den vollen grafischen Genuss zu kommen.

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