Metal Gear Solid V: Ground Zeroes - Review

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes

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Review
PS4
34
So oft kommt es ja nicht vor, dass wir den Großteil des Inhalts einer Review bereits in einer Preview besprochen haben. In der Tat ist Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes aber wirklich nur ein Appetithappen in Erwartung auf Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain. Geklärt haben wir schon, dass Metal Gear Solid 5 ein intensives Stealth-Gameplay wieder ganz groß schreibt, sich nicht im Leveldesign und seinen Hilfsfeatures weichspülen lässt wie die Konkurrenz und Lust auf Mehr macht. Im Grunde wäre ein Review damit hinfällig, wenn man bereits unsere Preview gelesen hat, allerdings ist ja noch die Frage offen: Lohnt sich Ground Zeroes überhaupt? Und damit ist nicht die spielerische Qualität gemeint, die sich für uns schon bewiesen hat, sondern ob der Inhalt einen Retail-Preis von 30 Euro oder einen Download-Preis von 20 Euro rechtfertigt. Um also ein wenig Zeit zu sparen und sich nicht unnötig wiederholen zu müssen, empfehlen wir euch vor diesem Review noch einmal unser Preview hier (klick mich!) anzuschauen. Und sobald ihr das getan habt, sprechen wir hier über den Umfang. Viel Spaß. Schon fertig? Alles klar? Gut, dann machen wir hier weiter.
 

Schlange im kleinen Käfig

Für alle, die unsere Preview jetzt doch übersprungen haben, hier arg kurz zusammengefasst: Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes spielt sich großartig, hat ein wunderbar offenes Leveldesign, eine gelungene Gegner K.I., ein komplex anspruchsvolles Spielprinzip und variable Lösungswege für die gestellten Aufgaben. Von dieser Seite weiß Ground Zeroes einen durchaus zufrieden zu stellen, das Problem ist nur, dass es sich hier nicht um ein vollständiges Spiel handelt, sondern um einen Prolog. Und dieser Prolog ist - wenn es hochkommt - gerade mal 2 Stunden lang, die Zwischensequenzen mit eingerechnet. Dafür einen Retail-Preis von 30 Euro zu verlangen ist in der Tat äußerst happig, allerdings bietet Ground Zeroes etwas mehr als die Prolog-Mission. Wer durch die Hauptgeschichte durch kommt, für den eröffnen sich weitere Nebenmissionen, ganz im Sinne der zusätzlichen VR-Abschnitte in Metal Gear Solid 2: Substance. Wer also zu den Fans gehört, die gerne sich den Herausforderungen der Zusatzmissionen stellte, wird also wesentlich mehr Inhalt aus Ground Zeroes heraus bekommen. Man könnte auch so weit gehen zu behaupten, dass es eine Notwendigkeit ist um überhaupt den Kauf des Prologs in Erwähnung zu ziehen, da die Nebenmissionen tatsächlich ein Großteil des Inhalts ausmachen. Diese geben tatsächlich auch eine gute Reihe an unterschiedlichen Aufgaben. In etwa soll man zwei Ziele ausschalten ohne dabei entdeckt zu werden oder heimlich einen Doppelagenten kontaktieren und seine Geheiminformationen aus der Basis schmuggeln. Manche Missionen legen auch mehr Wert auf Action, in etwa wenn man einem fliehenden Agenten vom Helikopter aus Schützenhilfe geben muss. All das spielt sich aber im gleichen Camp ab wie die Hauptmission, andere Locations gibt es so erst einmal nicht zu sehen. Das Camp ist auch ohne Frage großartig und vielfältig genug im Design, um so vielen unterschiedlichen Aufgaben Platz zu geben, allerdings kennt man es doch irgendwann auch auswendig. Immerhin bieten die Nebenaufgaben noch einmal ein gutes Stück Spielzeit, aber auch das dürfte sich schnell genug für die meisten Spieler schöpfen. Um noch mehr für sein Geld aus Ground Zeroes heraus zu quetschen, müsste man nun gewillt sein diverse Dog Tags zu sammeln und die verschiedenen Nebenmissionen noch auf einem höheren Schwierigkeitsgrad für die ultimative Herausforderung zu spielen. Ohne Frage, das ist sicher eine wirklich unterhaltsame Aufgabe, immerhin sind nicht wenige der Nebenmissionen schon im Normalzustand recht anspruchsvoll, aber wie viele Perfektionisten sich dem wirklich widmen wollen ist ist zweifelhaft. Otto Normalspieler, der ein Spiel für den Hauptinhalt kauft ohne die Zusatzinhalte auszuprobieren, läuft hier in Gefahr das kleinere Ende vom Kuchen zu kriegen. Wer also mit dem Gedanken spielt sich Metal Gear Soild 5: Ground Zeroes zu zulegen, muss sich vorher überlegen wie sehr er bereit ist sämtliche Inhalte des kleinen Prolog-Pakets auszuloten. Denn nur dann kommt eine Spielzeit zustande, die in etwa 30 Euro rechtfertigen könnte.
 

Jack Bauer Solid

Sprechen wir kurz noch über einige weitere Details von Ground Zeroes, zum Beispiel dass Kiefer Sutherland nun die Rolle von David Hayter übernimmt, der bis dato stets Snake vertonte. Eine deutliche Änderung, da Sutherland nicht ganz den rauchigen dunklen Ton hinbekommt, den wir von Snake gewohnt sind und nun eben mehr nach Jack Bauer klingt. Grundsätzlich steht diese Stimme Snake nicht schlecht zu Gesicht, aber nach mehr als vier Metal Gear Solid-Spielen, in denen wir Hayters markante Stimme gewohnt waren, dürften nicht wenige Fans einige Probleme mit der Umgewöhnung haben. Ob Sutherland am Ende in Hayters große Fußstapfen treten kann, wird man ohnehin erst nach Phantom Pain beurteilen können. Auch Storytechnisch scheint Ground Zeroes einige Bedenken zu hinterlassen. Keine Frage, Metal Gear hat einen der kompliziertesten Plots in der Geschichte der Videospiele, sodass es Neueinsteigern häufig schwerfällt einzusteigen. Dass das nicht immer so sein muss, zeigte aber Metal Gear Solid 3: Snake Eater, welches einen guten, nicht all zu komplexen Einstieg ermöglichte und eine eigenständig zufrieden stellende Geschichte erzählte. Ground Zeroes macht nicht den Anschein es einem so einfach zu machen. Auch wer Metal Gear 1-4 auswendig kennt, dürfte trotzdem bei dem fünften Teil im dunklen gelassen werden, da es sich offenbar zum Großteil als Weiterführung von dem PSP-Metal Gear „Peace Walker“ versteht. Wer den ausgelassen hat, muss ihn wohl noch einmal nach holen, bevor er eine Chance hat zu verstehen worum es im neuen Metal Gear überhaupt geht. Leider keine Ideallösung. Am Ende sind es aber alles Bedenken und es braucht Phantom Pain, um sich ein klares Urteil erlauben zu können. Das ist aber eben alles, was Ground Zeroes tun kann, nämlich nur einen Vorgeschmack auf das Gameplay, auf die Fehler, die Stärken und die Geschichte von Phantom Pain zu geben. Ob das für einen Kauf ausreicht, muss dann jeder Spieler für sich selbst entscheiden.
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
HatWolf
Die Sache mit den Wertungen ist ein wenig schwierig und ich habe nicht das Gefühl, dass eine 7,5 wirklich mein Verhältnis zu Ground Zeroes wirklich ausdrücken kann. Für mich als bekennender Fan der Reihe spielen viele Faktoren eine Rolle, zum einen natürlich das weiterhin großartige Gameplay, zum anderen aber auch der mangelnde Umfang. Ich mag die Hauptmission und ich spiele auch gerne alle Nebenmissionen, trotzdem wäre mir der Preis für das Angebotene etwas zu hoch. Allerdings bin ich auch nicht gewillt wirklich alle Dog Tags zu finden und alle Missionen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad erneut zu spielen - Andere hätten daran sicher ihre helle Freude. Die Wertung ist also ein Kompromiss, zwischen allen die bereit sind in Ground Zeroes Zeit und Mühe zu investieren, um den Prolog voll auszukosten und eben jenen, für die der Titel eben nichts anderes als eine glorifizierte und kostenpflichtige Demo wäre. Denn Metal Gear Solid 5 ist ohne Frage spielerisch kein Durchschnittsspiel, sondern zeigt wie gut und intensiv Stealth heute noch funktionieren kann, während aber die Spieldauer einfach nicht lang genug ist, um diesen Eindruck wirklich fest in Stein zu zementieren. Wie soll man denn zum Beispiel die Qualitäten des Leveldesigns beurteilen, wenn wirklich nur ein Level zum Beurteilen vorhanden hat? Am Ende bleibe ich also aus meinem Urteil von meinem Preview: Wer unbedingt Metal Gear und guten Stealth braucht und bereit ist alles aus Ground Zeroes heraus zu holen, der darf zuschlagen. Alle anderen freuen sich einfach so lange auf Phantom Pain in dem beruhigendem Wissen, dass das Gameplay offenbar einen guten Weg eingeschlagen hat.

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