Sonic Boom: Shattered Crystal - Review

Sonic Boom: Shattered Crystal

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Review
3DS
23
[b]Hossa ! Nach dem fast schon legendären Sonic Boom: Lyrics Aufstieg, folgt nun der zweite Streich. Und genau wie beim großen Bruder ist Sega auch hier wieder auf die glorreiche Idee gekommen, einem eher unbekannten Studio die Entwicklung des 3DS Ablegers zu überlassen.
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Witz komm raus, du bist umzingelt!

 
 
 
Die größenwahnsinnige Schlange in einem Raumanzug der Welt ist zurück! Auch diesmal sieht der diabolische Plan vor, den Planeten mit aller Härte zu unterjochen. Als der niederträchtige Lyric auch noch ein Teammitglied entführt, wird es für Sonic und seine Freunde endgültig persönlich!
 
Der zerbrochene Kristall dient als Sequel des Wii U „Klassikers“ Sonic Boom: Lyrics Aufstieg. Naja, ganz stimmen tut das irgendwie auch nicht. Amy tut zumindest am Anfang von Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall so, als wäre sie der gleichnamigen Schlange noch nie zu vor begegnet. Verdrängung? Alkohol ? Eine spontane Gruppenamnesie oder zwei unterschiedliche Entwickler, die nicht wussten, was der andere so treibt?
 
Schwamm drüber, einigen wir uns einfach darauf, dass es sich um dieselben Charaktere wie aus Lyrics Aufstieg handelt, ok? Dementsprechend ändert sich absolut nichts an deren pseudo-hippen Persönlichkeiten. Sonic bleibt sowie so der Coolste und hat immer einen flotten Spruch auf Lager. Er mag coole Bandagen, modische Schals, romantische Sonnenuntergänge und lange Spaziergänge am Strand. Tailes baut wie immer an seinen Erfindungen herum, Pauly D ... ich meine natürlich Knuckels zieht nach New Jersey, Oberzicke Amy ist wie immer die Oberzicke und Spins tut halt, was Spins nun mal tun muss. Moment mal, wenn man es genau betrachtet, haben wir die klassische Hierarchie einer Verbrecherorganisation. Wir haben den „Paten“, den nerdigen Buchhalter, den Schläger für die grobe Arbeit, die zickige und nach Aufmerksamkeit buhlende Geliebte und ein merkwürdiger Eigenbrötler, der für die Entsorgung der „Gartenabfälle“ verantwortlich ist. Vielleicht sollte man einfach nicht krampfhaft versuchen, Spielfiguren vergangener Tage eine möglichst zielgruppengerechte Persönlichkeit zu verpassen.
 
Genau wie in Lyrics Aufstieg, wird bei Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall der Humor ganz groß geschrieben. Das erste Mal konnte man mir noch ein leichtes Kichern herauslocken, danach folgte nur ungläubiges Stirnrunzeln. Ich habe keine Ahnung, was sich die Autoren bei diesen Wortschöpfungen bei gedacht haben, lustig ist diese Form von Humor überhaupt nicht. Ja wir haben es kapiert, Spins ist eine Hinterwäldlerin mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung, ein echter Knaller! Wer kennt das nicht? Borderlinesyndrom, der Brüller in jeder Schulpause!
 
Unterschwelliger Humor mag eine feine Sache sein, aber nur wenn man weiß, wie es richtig geht. Lest doch einfach die Dialoge, bevor ihr sie ins Spiel einbaut, ist das wirklich so kompliziert ? Und warum zur Hölle kann man die Zwischensequenzen nicht überspringen ?!
 

Haferschleim mit einem Topping aus Kavier

 
Anders als der große Bruder auf der Wii U orientiert sich „Der zerbrochene Kristall“ deutlich näher an den klassischen 2-D Titeln der 90er Jahre, ohne aber deren Klasse zu erreichen. Zahlreiche Probleme bremsen denn schnellsten Igel der Welt künstlich aus. Ein Beispiel: Abzeichen dienen zum Freischalten neuer Abschnitte, also im Prinzip wie die Sterne aus dem Super-Mario-Universum. Die Erste Welt besteht z. B. aus 3 betretbaren Levels, deren erfolgreiches Beenden mit jeweils einem dieser Abzeichen entlohnt wird. Und da kommt auch schon das erste gravierende Problem: Um in die nächste Welt zu kommen, werden aber gleich 4 Abzeichen benötigt. Weitere Abzeichen können zusätzlich nur durch das akribische Aufsammeln aller Baupläne oder Kristallfragmente verdient werden, die gut innerhalb eines Levels versteckt sind. Und genau dies ist eine ziemlich krasse Designschwäche, die mir gerade am Anfang ziemliche Kopfschmerzen bereitet hat. Das vollständige Aufsammeln von Gegenständen mag vielleicht bei der Konkurrenz als zusätzlicher Ansporn für Achievements oder Sonstiges dienen, hier ist es aber unverständlicherweise spielentscheidend. Sollte im gesamten Spielverlauf auch nur eines dieser Abzeichen fehlen, kann unter Umständen das komplette Spiel nicht beendet werden.
 
Viele Bereiche sind zudem erst erreichbar, wenn man bereits den passenden Charakter dafür freigeschaltet hat. Das Prinzip ähnelt dem klassischen 2-D Metroid, wo bestimmte Bereiche nur durch die Nutzung einer Spezialfähigkeit betretbar sind. Zur Unterstützung steht eine Karte für die vereinfachte Suche von Kristallfragmenten und Bauplänen zur Verfügung, am eh schon recht langen Weg dort hin ändert das aber nichts. Die Idee dahinter mag zwar nicht schlecht sein, dies geschieht aber nur auf Kosten der Spielgeschwindigkeit und oftmals fühlt es sich an, als würde man Stunde um Stunde im selben Level verbringen. Wie viele 6 Jährige haben hierfür die Lust und auch die Ausdauer, wenn es schon einen geduldigen Erwachsenen in den Wahnsinn treibt? Die einzige Abwechslung von dieser Monotonie bieten die obligatorischen Boss-Kämpfe, die am ende der jeweiligen Welten auf den blauen Igel und seine Freunde warten. Diese erinnern vom Prinzip her stark an die Bonuslevel aus Sonic the Hedgehog 2 und vermitteln ein gutes Gefühl von Geschwindigkeit. Ringe aufsammeln, Gegenständen ausweichen und auf Energieleitungen surfen, man macht das eine Laune. Leider ist der Spaß dann aber auch nach wenigen Minuten zu Ende und schon darf man sich wieder auf die Jagd nach Abzeichen machen. Wow ist das motivierend! Das Ganze verhält sich so, als würde man ekligen Haferschleim ein Topping mit Kaviar spendieren. Wäre es wirklich so schwer gewesen, mehr von diesen Abschnitten in das Spiel einzubauen? Auch beim Thema Technik hat sich der Entwickler Sanzaru Games nicht mit ganz so viel Ruhm bekleckert. Insgesamt wirkt aber Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall aus optischer Sicht eher unspektakulär, da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Zwar wirken die Charaktere ganz ordentlich, auf der anderen Seite gibt es einfallslos designte Levelabschnitte und die eine oder andere grob aufgelöste Pixeltapette bei den Endgegnern.
 

Positiv


-Ordentlicher Soundtrack
-An sich ein interessantes Konzept
-viele nette Beigaben und Boni
 

Negativ


-technisch teils nur Durchschnitt
-hässliche Texturen
-extrem zäher Spielfluss
-nicht nachvollziehbare Sammelaufgaben
-der sogenannte "Humor"...
-... der sich leider nicht überspringen lässt
-leichte Steuerungsprobleme
 
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VOID

Fazit

Pro
 
Contra
 
trip
Der zerbrochene Kristall ist vieles, aber kein richtiges Sonic Spiel. Ich verstehe ja, was die Entwickler mit der einen oder anderen designtechnischen Entscheidung erreichen wollten, das Endergebnis hat aber nur im entferntesten mit Sonic the Hedgehog zu tun. Der extrem zähe Spielverlauf lässt nur schwer irgendeinen Funken an Motivation aufkommen und ich hoffe, dass dieses Konzept schnell wieder begraben wird. Dazu kommen noch die unfassbar blöden Witze der Hauptdarsteller, bei denen man sich einfach nur an die Stirn fassen kann. Insgesamt deutlich besser als Sonic Boom: Lyrics Aufstieg, in Jubel sollte man aber trotzdem nicht ausbrechen.

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