Titanfall 2 - Review

Titanfall 2

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Review
PS4
35
Eine Woche nach Battlefield 1 schickt EA den nächsten Titel ins Rennen um sich die diesjährige Shooter Krone zu krallen. Respawn Entertainment ist zurück und schickt die Titans auf die One, den PC und neu auf die PS4 in die zweite Runde.
 

Mein Titan und ich

Nachdem man bei Titanfall 2014 noch komplett auf Multiplayer setzte, gibt es dieses mal auch eine Singleplayer Kampagne. In dieser schlüpft ihr in die Rolle des Schützen Jack Cooper, der auf der Seite der M-COR Miliz gegen das Industrie-Konglomerat IMC kämpft. Jack`s großer Wunsch ist es dabei in die Haut eines Piloten zu schlüpfen. Natürlich dauert es nicht lange bis sich dieser Wunsch erfüllt. Mit eurem neuen Freund BT-7274 schießt und springt ihr durch die je nach Schwierigkeitsgrad ca. 6-7 Stündige Kampagne.
 
Eine opulente Geschichte sollte man bei Titanfall 2 nicht wirklich erwarten. Worum es in dem Konflikt der M-COR Miliz und IMC geht wird in einem 2 Minuten Video am Anfang abgefrühstückt. Auch bleiben bis auf Jack und BT alle Charaktere im Spiel blasse Nebenfiguren, egal ob Kameraden oder Gegner. So schnell man sie getroffen hat desto unwichtig sind sie dann auch schon wieder. Aber auch das Verhältnis zwischen BT und Jack hätte man besser darstellen können. So gibt es zwar im Laufe des Spiels immer wieder Dialoge zwischen den beiden mit leichtem optionalem Dialogsystem, welche Antwort ihr hingegen nehmt, hat leider keinerlei Auswirkung auf das Spiel. Dafür punktet die Kampagne aber durch sehr gutes Missionsdesign und verlagert die Stärken des MP gekonnt in den SP. Nicht selten seid ihr auch mal ohne BT unterwegs oder es wird auf Waffengewalt verzichtet. Dann müsst ihr geschickt eure Fähigkeiten wie Wallruns und doppel Sprünge einsetzen um euch den Weg durch das unebene Gelände zu bahnen. Bestes Beispiel ist hier eine Mission in einer Fabrik bei der sich die Entwickler, was Kreativität angeht, frei ausgetobt haben. Wer es leise mag, kann aber auch die Tarnvorrichtung des Piloten benutzen und die Gegner umgehen. Leider hält diese nur ein paar Sekunden. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr noch weitere Gadgets, die ich aber nicht verraten werde.
Seid ihr hingegen mit eurem Titan vereint, dreht Respawn gekonnt an der Action Schraube und es wird aus allen Rohren gefeuert. Die Schlagkraft eures Titanen könnt ihr im Laufe der Kampagne durch 7 neu gefundene Loadouts verbessern. So erweitert ihr nach und nach euer Waffenarsenal mit Schwert oder Raketenwerfern. Diese findet man aber nur an bestimmten Punkten innerhalb der Kampagne. Natürlich darf auch das obligatorische Sammelobjekt in Form von Pilotenhelmen in den Missionen nicht fehlen, also Augen aufhalten!
 
In Sachen KI merkt man leider, dass sich in dem Bereich Respawn Entertainment nicht weiterentwickelt hat. Eure Gegner sind reines Kanonenfutter und stellen auch auf schwer keine wirkliche Bedrohung da, darunter leiden leider auch die Bosskämpfe. Viel Taktik braucht man für diese nicht. Meist ist draufhauen die einfachste Lösung. Trotzdem machen gerade die Kämpfe gegen mehrere Titans viel Spaß und stellen auch immer wieder Höhepunkte in der Kampagne dar. Sehr löblich ist auch, dass man sich vom Prinzip der unendlichen Gegnerwellen verabschiedet hat.
 
 
 

Alleine schon gut wird es mit mehreren noch besser

 
Wie schon sein Vorgänger spielt auch Titanfall 2 seine volle Stärke erst im MP aus. In 7 verschiedenen Spielmodi könnt ihr auf insgesamt 9 Karten sowohl mit als auch ohne Titans gegeneinander antreten. Von brachialen Materialschlachten mit Titans bis hin zu Klassikern wie Capture the Flag ist für jeden etwas dabei. Auch wenn 9 Karten erstmal wenig klingen, sind diese sehr Abwechslungsreich und detailliert gestaltet worden, so dass sowohl Piloten als auch Titanen sich voll austoben können. Für die Langzeitmotivation sorgen die vielen Freispielbaren Waffen, Fähigkeiten und neu die Boosts.So habt ihr im Gegensatz zu BF1 die freie Wahl wie ihr euren Piloten ausrüsten wollt ohne feste Soldatenklassen. Die erste Neuerung im MP ist der Greifhaken. Mit dem könnt ihr euch schnell über die Maps bewegen oder an Titans hoch klettern. Wer es aber eher ruhiger mag, kann diesen später auch gegen eine kurzzeitige Tarnung oder einen Impuls zum Aufspühren von Gegnern austauschen. Weggefallen sind hingegen die Burncards aus Titanfall 1. Dafür gibt es jetzt sogenannte Boost`s. Durch diese könnt ihr kurzzeitig eure Waffen verstärken oder Abwergeschütze aufbauen. Auch euren Titanen könnt ihr fast nach Belieben anpassen, wobei hier die Waffenklassen vorgeschrieben sind. Wichtig ist im MP auch die Funktion euren Titan an strategisch wichtigen Punkten wie einen Wachhund abzustellen und gleichzeitig als Pilot eure Gegner zu attackieren. Geändert wurde hingegen, dass die Energie eures Titans sich nicht wieder auflädt. Für den zusätzlichen Adrenalin kick am Ende jedes Team Matches sorgt der Epilog. Hat euer Team verloren, gilt es so schnell wie möglich zur Abholzone zu kommen um zumindest einen kleinen erfolg feiern zu können.
Wer gerne mit Freunden spielt, kann sich auch in einem Network zusammen schließen. Hier sei angemerkt, dass es sowohl auf der One als auch der PS4 ein Consolewars Network zum beitreten gibt.
 
Respawn verabschiedet sich übrigen von dem überteuerten Season Pass System eines BF1 oder CoD und bietet alle zukünftigen DLC kostenlos an. Wie gut das funktionieren kann, hat letztes Jahr schon 343i mit Halo 5 gezeigt. Auch Mikrotransaktionen sucht man vergebens. Alle Gegenstände und Fähigkeiten lassen sich durch Leveln oder mit Ingame Währung freischalten. Egal ob im SP oder MP die Steuerung ist fast perfekt. Trotz der Geschwindigkeit geht einem die Steuerung sofort in Fleisch und Blut über. Schon nach kurzer Zeit hüpft und springt ihr durch die Level als hättet ihr nie etwas anderes gemacht.
 
Bei der Grafik setzt Respawn Entertainment weiterhin auf die Source Engine und nicht die bei EA mittlerweile hauseigene Frostbite Engine. Dies hat Vor- und Nachteile. Man muss sich auf der einen Seite nicht mit den auf Konsolen immer noch auftretenden Kinderkrankheiten der Frostbite Engine rumärgern. Auf der anderen Seite hinkt die grafische Präsentation einem BF1 doch schon etwas hinterher. Verstecken muss sich Titanfall 2 aber nicht. Trotz der alten Engine sieht Titanfall 2 fantastisch aus. Schon im ersten Level werden eure Augen mit einem schönen Dschungelabschnitt inklusive Wasserfall verwöhnt, dazu dann noch die schicken Licht- und Partikeleffekte und man vergisst schnell wie alt die Engine schon ist. Das Wichtigste ist aber, dass Titanfall 2 egal ob im SP oder MP immer flüssig läuft. Egal ob ihr rasant durchs Gebirge springt oder mit dem Titan im Kugelhagel unterwegs seid. Es gibt kein Ruckeln oder Zuckeln. Dieses erkauft man sich wie schon bei BF1 auf beiden Konsolen mit einer dynamischen Auflösung.
 
Das soll heißen, sobald auf dem Bildschirm viel los ist, wird die Auflösung runtergefahren um ein flüssiges Gameplay zu garantieren. Auffallen wird das aber nur Grafikpuristen. Ratatazong, Ratatazong weg ist der Balkon... nicht. Zerstörbare Umgebungen sucht man sowohl im SP als auch im MP leider vergebens.
 
 
Laut den Entwicklern befindet sich auch schon ein PS4 Pro Patch auf der Disk. Verbesserungen in Sachen Auflösung, Schatten und Partikeleffekten wurden zwar schon bestätigt, inwiefern das aber letztendlich zutrifft, wird sich spätestens am 10.11. zeigen, wenn die PS4 Pro in den Handel kommt. Der Sound von Titanfall 2 kann fast komplett überzeugen. Es kracht und knallt an jeder Ecke. Die Soundabmischung ist gut gemacht, so dass Schritte und Schüsse immer gut zu orten sind. Für die Sprachausgabe hat man sich trotz professioneller deutscher Synchronsprecher nicht mit Ruhm bekleckert. Während der Sprecher von Jack Cooper seinen Job noch sehr gut macht, ist der Rest eher mittelmaß bis gut. Selbst BT klingt für eine Maschine eher gelangweilt und erreicht nie den Sympathiewert von z.B. GLaDOS aus Portal.
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro
+ Abwechslungsreiche Kampagne
+ Soundabmischung
+ leicht von der Hand gehende präzise Steuerung
+ alle zukünftigen DLC´s kostenlos
+ Saubere und flüssige Grafik
+ ausgezeichneter Netcode
+ keine Mikrotransaktionen
Contra
langweilige Story -
dumme KI -
Kampagne zu kurz -
deutsche Synchro -[/head]
Flugelch
Titanfall 2 ist für mich ein sehr guter Shooter geworden und bietet sowohl im SP als auch im MP schnelle Arcade Action. Problematisch sehe ich hingegen den Release Termin. Innerhalb von 3 Wochen kommen 2 große Ego-Shooter Reihen und dazwischen Titanfall 2. Verdient hätte es der Titel allemal. Auch dieses mal funktioniert das Konzept schneller mobiler Piloten und wuchtiger Titanen sehr gut und obwohl die Story auf einen Bierdeckel passt, hat mich die Kampagne sehr gut unterhalten.

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