Final Fantasy XV - Review

Final Fantasy XV

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Review
PS4
32
Was lange währt... die nahezu unendlich lange Entwicklungszeit von Final Fantasy XV ist eine beliebte Einstiegsthematik bei einem solchen Review. Genau das wollen wir allerdings nicht machen. Was am Ende des Tages schließlich zählt ist nur, ob das Spiel abliefern kann. Beinhaltet es die Tugenden, die die Serie so groß gemacht hat und erweitert es diese sogar? Final Fantasy war für viele Jahre der Grundpfeiler der japanischen Videospielkunst und das Aushängeschild schlechthin. Die Entwicklung in den letzten Jahren hat aber einen ganz anderen Pfad eingeschlagen. Square-Enix hat diesen Zeitgeist mit der Geschwindigkeit eines Riesens erkannt und so allmählich werden die Titel auch auf die westlichen Videospieler-Bedürfnisse angepasst. Ein Indiz dafür ist das unübersehbare Einstiegschart am Anfang des Abenteuers

Ein Final Fantasy für Fans und Neueinsteiger

Die Eckpunkte der Geschichte hinter dem fünfzehnten Final Fantasy Mainteil sind eigentlich schnell erzählt. Garniert wird das Ganze aber natürlich mit der typisch japanischen Note, die vor Kitsch und Klischees nicht zurückschrickt – Fans kennen und wollen das, Neulinge müssen daran gefallen finden. In der Rolle des Prinzen Noctis macht man sich mit seinen Freunden Ignis, Gladius und Prompto auf, um in Tenebrae Lunafreya zu heiraten. Diese Vermählung soll Stabilität in die Welt von Eos bringen, die im Groben in zwei Lager unterteilt ist: Das Imperium und Insomnia. Während allerdings Noctis, der Königssohn und somit kommende Beschützer der Welt, seiner Heimatstadt Insomnia für den Trip den Rücken kehrt, wird diese vom Imperium angegriffen. Dass der Vater von Noctis ihn nicht ohne Grund genau zu diesem Zeitpunkt auf diese Reise geschickt hat und wie es um die allgemeinen Machtverhältnisse in der Welt von Final Fantasy XV steht, wird im Spiel nur recht sporadisch dargelegt. Um die vollen Ausmaße zu begreifen, wird immer wieder empfohlen die weiteren Medien, wie den im Vorfeld veröffentlichten Film Final Fantasy XV Kingsglaive, zu Rate zu ziehen. Wir können euch aber versichern, dass dies nicht zwingend notwendig ist. Es ist vielmehr eine schön Möglichkeit, bei einer großen Begeisterung zum Spiel, noch tiefer in die Welt einzutauchen.
 
Das Thema Boyband benötigt einen eigenen Absatz, denn das im Vorfeld veröffentlichte Material sorgte nicht nur für Begeisterung. Die Konstellation der vier Freunde, die in ihrem schicken Fahrzeug auf Monsterjagd gehen, wirkte sehr merkwürdig. Überhaupt wirkten die vier Protagonisten eher als Fremdkörper, die sich schick für den Club gemacht haben, während alle anderen Personen im Spiel relativ normal gekleidet sind. Wir für unseren Teil aber haben recht schnell gefallen an der Dynamik der Gruppe und deren Zusammenspiel gefunden – die Jungs wachsen einem regelrecht ans Herz. Beispielsweise mahnt Gladius immer wieder den verwöhnten Königssohn Noctis mit harschen Worten – er spricht einem aus der Seele. Das Spiel nimmt sich immer wieder die Zeit, um die Beziehung der Figuren untereinander mit seinen ganzen Facetten darzustellen.

Erstmal was Essen...

Final Fantasy XV hat einen eigenen Charakter. Ob man diesen mag, muss man selber entscheiden, aber der Titel bildet in unserer heutigen Videospiel-Landschaft auf jeden Fall etwas sehr einzigartiges. Im Kern will euch Final Fantasy XV eine authentische Open-World bieten, in der ihr euch nach Herzenslust auf die Jagd nach Dungeons und Abenteuern begeben könnt. Die Gewichtung dabei liegt aber sehr stark auf Elementen, die bei anderen Titeln komplett wegfallen würden. So müsst ihr beispielsweise regelmäßig euren Wagen auftanken, euch euer eigenes Essen zubereiten und auch rechtzeitig zu Bett gehen. Diese scheinbar beiläufigen Aktivitäten nehmen einen wichtigen Bestandteil des gesamten Spiels ein. Begegnet man auf seinen Reise auf eine neue Pflanzenart, passiert es nicht selten, das Ignis ein passendes Gericht einfällt, welches er euch gerne beim abendlichen Camping zubereitet. Was niedergeschrieben langweilig klingt, entfaltet im Spiel eine ganz eigene und besondere Stimmung. Die weiteren Bestandteile der Final Fantasy XV Formel klingen allerdings nach Standard für einen Open-World Titel: Zahlreiche monotone Botengänge, Jagd- und Sammelaufträge. Die Präsentation und Variation dieser Nebenmissionen kann mit The Witcher 3 (dem Primus in dieser Disziplin) aber überhaupt nicht mithalten. Nichtsdestotrotz erwischt man sich aber schnell dabei, an dem ganzen System gefallen zu finden und so seine Charaktere auf ein höheres Level zu bringen. Zusätzliche Motivation besteht nämlich darin bei seinen Streifzügen durch das Land auch auf besondere Dungeons zu treffen, in denen besonders starke Waffen zu finden sind.

Final Fantasy mal ganz anders

Jedes Final Fantasy wartet mit seinen eigenen Besonderheiten auf und basiert nie auf seine Vorgänger. Diesen Gedanken hat Square-Enix im fünfzehnten Teil tatsächlich auf die Spitze getrieben, denn diesmal ist alles anders. Das rundenbasierte Kämpfen musste einem Echzeitkampfsystem weichen und Magie wird nur in einer minimalistischen Form geboten. Ausgestattet mit einer Palette an üblichen Waffen übernimmt man als Spieler die Kontrolle über Noctis. Mit diesem kann man auf Gegner direkt eindreschen und mit einem recht simplen Kontersystem entsprechenden Angriffen der Gegner ausweichen. Mit den sogenannten Warp-Attacken ist es möglich gezielt die Feinde anzugreifen oder sich zum passenden Zeitpunkt außerhalb des Gefechts auszuruhen. Eure drei Gefährten kommen bei den Spezialmanövern zum Einsatz, die mit Kommandopunkten eingesetzt werden können. Das Spiel belohnt euch mit besonders starken Angriffen, wenn diese aneinander gekettet oder hinterrücks ausgeführt werden. Das Gameplay ist sehr dynamisch und mit einer gewissen Übungszeit entwickelt das Ganze richtig Laune. Diese Laune allerdings, wird immer wieder getrübt, da man trotz der recht überschaubaren Palette an Möglichkeiten, schnell überfordert ist. Man hat, trotz einer Spielzeit von mehr als 50 Stunden, niemals das Gefühl wirklich alles unter Kontrolle zu haben. Man kämpft sich durch, es macht Spaß, aber häufig merkt man einfach, dass das Kamerasystem und die Lock-On Funktion es euch nicht ermöglicht alles genauso umzusetzen, wie man es sich wünscht. Ein konkretes Problem ergibt sich beispielsweise bei den Bewegungsabläufen, da diese nicht abbrechbar sind. Hierdurch kann man nicht immer auf anstürmende Gegner reagieren und kassiert entsprechende Gegentreffer. Es mag paradox klingen, doch trotz des fehlenden Tiefgangs im Kampfsystem und der nicht benötigten Strategie, macht das Kämpfen in Final Fantasy XV (besonders mit den größeren Gegnern) einfach Spaß.
Neben der anständigen deutschen Sprachausgabe und der Möglichkeit in der Welt von Final Fantasy XV Soundtracks aus allen alten Teilen der Serie für das Autoradio zu kaufen, lebt das Spiel von einem packenden und sehr stimmungsvollen Soundtrack. Gut, die Chocobo-Melodie beim Reiten verfolgt euch nach einer längeren Session noch in euren Träumen, aber dafür gibt es eben auch Stücke, die in naher Zukunft mit Sicherheit als Klassiker bezeichnet werden. In dieser Disziplin haben sich die Sounddesigner also nicht lumpen lassen und einige ikonische Stücke zum Besten gegeben. Insgesamt ist das Rollenspiel in Sachen Technik eher im oberen Drittel der Grafikskala anzusiedeln. Einzelne Figuren und Kreaturen sind unglaublich fantasievoll und detailreich gestaltet. Leider aber ist die weite Welt insgesamt dabei nicht gleichermaßen lebendig. Auch auf der Playstation 4 Pro mussten wir hin und wieder Ruckler verzeichnen – allerdings sind die Bewegungen und Animationen beim Kämpfen ein echter Hingucker. Die Kämpfe wirken dadurch besonders „echt“.
 
 
 
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VOID

Fazit

Pro
+ fantastische Spielwelt mit abwechslungsreichen Wesen
+ dynamisches Echtzeit-Kampfsystem
+ riesiger Umfang
+ stimmungsvoller Soundtrack
+ PS4 Pro Modus
+ Chocobos (!)
Contra
monotone Nebenmissionen -
relativ kurze Hauptmission -
fehlende taktische Spieltiefe -
schwache Story-Führung -
Becks
Final Fantasy XV ist anders. Erfrischend anders – und genau das macht es zu etwas Besonderem. Trotz der unübersehbaren Defizite, wie das Kampfsystem ohne taktischem Tiefgang, erwischt man sich dabei bei den ganzen Nebenaspekten seinen Spaß zu finden. Final Fantasy XV hat einen ungewohnten Spielaufbau. Man startet in einer Open-World mit zahlreichen Nebenaufgaben, während sich das Ende sehr stromlinienförmig und eng zusammenfügt. Dem Zubereiten des Essens wird eine ähnlich hohe Gewichtung eingeräumt, wie beispielsweise dem Ausbauen der Fähigkeiten. Gepaart mit dem Roadtripfeeling, dem Zusammenhalt der vier Freunde und den durchaus vorhandenen packenden Story-Elementen, zieht euch dieses Spiel in seinen Bann. Final Fantasy XV ist anders als seine Vorgänger, aber in Sachen Emotionen schlägt es in die selbe Kerbe. Der Roadtrip war sicherlich nicht immer besonders schön, etwas holperig... aber am Ende doch aufregend!

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